Was passiert im Schülergarten?
Eine leere Parzelle, was nun?
Jede Anlage steht mal vor dem Problem einer leeren Parzelle. Viele Gartenbesichtigungen mit potenziell neuen Gärtnern fanden statt.
Aber immer wieder hörten wir, "Nein lieber doch nicht, zu viel Arbeit".Was macht man mit einer Parzelle die keiner haben möchte?
Also stellte sich der Vorstand die Frage, was machen wir mit diesem verwilderten Stück, dieser baufälligen Laube? Wie können wir unsere Gartenanlage bereichern, attraktiver machen,
die Gemeinnützigkeit fördern? Nach langem überlegen kamen wir auf die Idee diese Parzelle für alle nutzbar zu machen.
Ein Begegnungsgarten, wo man sich außerhalb seines Gartens auf einen Schwatz treffen kann. Ein Lehrpfad, wo der Gartenfachberater an den verschiedensten Obstgehölzen Pflege und Schnitt anschaulich erklären kann.
Ein Schülergarten, mit vielen angelegten Beeten, um unsere kleinsten ans Gärtnern heranzuführen und ihnen zu zeigen, wie saisonales Obst von der Saat bis zur Ernte wächst.
Die Idee war gut, der Plan gemacht und mit vielen fleißigen Helfern wurde die Laube saniert und aus einer verwilderten Parzelle ein strukturierter Garten mit 8 kindgerechten Beeten.
Es wurden Brombeersträucher (mit und ohne Dornen), Johannisbeeren (schwarz, rot und weiß), mehrere Himbeersorten und verschiedene Weinstöcke gepflanzt.
Dazu kamen noch 3 Hochbeete mit Erdbeeren und Salat, sowie ein großes Beet für wechselnde Anpflanzungen z.b. versch. Kohlsorten, Freilandtomaten etc.
Am 25.Mai 2023 war es endlich soweit, wir konnten die ersten Kinder in unserem Schülergarten empfangen. Wir Gartenfreunde waren mindestens genauso aufgeregt wie die Kinder aus der Kindertagesstätte "Kinderland" in Thalheim.
Wie würde die Idee bei den Kindern ankommen? Und hoffentlich langweilen sie sich nicht?
Als die beiden Erzieherinnen Kristin und Jasmin mit den Kindern Amelie, Annika, Sanja, Elly, Emma und Mattis bei uns eintrafen, war unsere Aufregung verflogen. Unser Vorsitzender Lauer Jens begrüßte mit den
Vorstandsmitgliedern Schwalbe Annett und Tröger Bärbel bei herrlichen Frühlingswetter, 6 gut gelaunte und sehr neugierige Kinder.
Nach einem kurzem gegenseitigen Kennenlernen und einem Rundgang durch den Garten, ging es auch schon an die Beete.
Eines der 8 von uns vorbereiteten Beete musste vor der Aussaat bzw. Bepflanzung erst noch vom Unkraut befreit werden. Nun wurden die Kinder in die Kartoffel- und die Bohnengruppe eingeteilt.
Beide Gruppen bekamen zwei Beete in die, unter Anleitung von Annett und Jens Kohlrabi gepflanzt, Möhren und Radieschen gesät und Zwiebeln gesteckt wurden. Die Kartoffelgruppe legte Kartoffeln und die Bohnengruppe steckte Bohnen.
Danach kam für alle Kinder das Beste, das Angießen der frischen Saat und jungen Pflänzchen.
Da Gärtnern hungrig und durstig macht, gab es zum Mittag Würstchen für alle.
Nach der Stärkung ging die ganze Gruppe in den Garten von Jens Lauer. Dort zeigte er den Kindern Kartoffel- und Bohnenpflanzen und die Kinder konnten bereits gewachsene Radieschen ernten.
überglücklich, mit vielen schönen Erinnerungen, einigen Radieschen in den Taschen und der Vorfreude aufs nächste Mal, traten die Kinder die Heimreise an.
Knapp einen Monat später, am 29.Juni 2023 besuchten uns Amelie, Annika, Sanja, Elly, Emma und Mattis wieder.
Ganz aufgeregt und gespannt waren sie und konnten kaum glauben, das aus diesen kleinen Körnchen Radieschen geworden waren, Möhrengrün aus der Erde schaute wo sie 1 Monat zuvor die Saat gelegt hatten und aus den zarten Kohlrabipflänzchen knackige Kohlrabis geworden sind.
Unter der Anleitung unseres Gartenfachberaters Uwe Ladewig und Annett ernteten die Kinder ihre Kohlrabis und Radieschen. Danach erklärte Uwe welche Pflanzen im Beet "Unkraut" sind,
das es wichtig ist Unkraut zu entfernen bevor man eine neue Saat ausbringt und wie sinnvoll es ist die Beete mit Mulch zu bedecken um sie vor Austrocknung zu schützen.
Ein großer Haufen getrockneter Rasenschnitt wartete auf fleißige Hände und alles wurde gut auf den Beeten verteilt. Nach getaner Arbeit gab es etwas gegen den kleinen Hunger und den großen Durst und als Nachtisch frisch geerntete Erdbeeren aus dem Hochbeet.
Viele neugierige Fragen wurden beantwortet, die Kinder tauschten sich untereinander aus. Wie es der Papa und die Mama im eigenen Garten machen und das es Oma und Opa schon immer so gemacht haben, haben wir von den Kindern erfahren.
Ein rundum gelungener Tag. Für die Kinder, die stolz ihre Erntekiste mit Kohlrabi und Radieschen nach Hause tragen konnten und für uns die Gewissheit. Alles richtig gemacht und im nächsten Jahr gerne wieder.
Die Kinder aus der Kindertagesstätte "Kinderland" in Thalheim werden im August, vor ihrer Einschulung, noch einmal bei uns vorbeikommen.
Bohnen und Kartoffeln sowie Möhren und Zwiebeln stehen noch auf den Beeten. Wir können uns jetzt schon die glänzenden Augen und den Stolz der Kinder vorstellen, wenn die Möhren aus dem Beet und die Kartoffeln aus der Erde geholt werden.
Darauf und auf eine neue Saison, freuen wir uns schon jetzt.
Jens Lauer (Vorsitzender) mit den Kindern Amelie, Annika, Sanja, Elly, Emma und Mattis beim ersten Kenenlernen. |
Das Beet wird von Unkraut befreit. |
Kohlrabis werden gepflanzt, Möhren gesät und Zwiebeln gesteckt. |
Danach wird ordentlich gegossen. |
Und nun das Beste, die Ernte schon gewachsener Radieschen im Garten von Jens Lauer. |
Hier werden die Beete unter Aufsicht unseres Gartenfachberaters Uwe Ladewig von den Kindern gemulcht. |
Unser Gartenfachberater Uwe Ladewig (hinten Mitte), Vorstandsmitglied Annett Schwalbe ( links vom Fachberater), die beiden Erzieherinnen Kristin und Jasmin und die Kinder Amelie, Annika, Sanja, Elly, Emma und Mattis |