Chronik
Am 29. Mai 1923, in einer Zeit, in der Deutschland an den Folgen eines verlorenen Raubkrieges litt, in einer Zeit in der das Geld keinen Wert mehr hatte und die Inflation dem Höhepunkt zuschritt, kamen 17 Männer zusammen, um den Gartenbauverein Oberaffalter zu gründen, der im November 1927 den Namen "Erholung" erhielt.
Es waren die Gartenfreunde:
Paul Faulhaber, Bruno Graube, Eugen Meiner, Oskar Andrä, Bruno Fankhänel, Albin Herzog, Richard Clauß, Albert Ewald, Max Werner, Otto Kramer, Oskar Schettler,Ernst Kramer Oskar Decker, Hugo Landmann, Paul Meier, Eduard Weihrauch und Ernst Bachmann.
Im Laufe der nächsten Jahre traten noch folgende Gartenfreunde dem Gartenverein bei:
1924: Kurt Fankhänel, Max Becher, Max Oehler
1925: Kurt Köhler, Walter Eidler, Paul Bonitz
1926: Kurt Pöschmann
1928: Martin Decker
1930: Fritz Köhler
1936: Kurt Grunewald
1937: Fritz Schmiedel, Walter Becher
Zum Gründungsvorstand gehörten:
1. Vorsitzender: Ernst Bachmann
2. Vorsitzender: Paul Meier
1. Schriftführer: Eugen Meiner
2. Schriftführer: Max Werner
1. Kassierer: Richard Clauß
2. Kassierer: Otto Kramer
Es waren Arbeiter, die den Gartenbauverein Oberaffalter gründeten, Arbeiter, die unter den Auswirkungen der Inflation am meisten zu leiden
hatten. Der Wert des Geldes sank von Tag zu Tag. Im Mai 1923 waren zum Beispiel 100.000 Papiermark nur 8,40 Goldmark wert, wobei die Goldmark
nur einen Vergleichswert hatte.
So werden es wohl hauptsächlich wirtschaftliche Gründe gewesen sein, die Veranlassung zur Gründung waren.
Das Geld war aber auch nach Ende der Inflation im November 1923 knapp. So wollte man im Jahre 1925 Land für die Gartenanlage kaufen und gewisse Bauvorhaben durchführen und man hatte kein Geld.
Grundkapital war noch nicht vorhanden und so wurde bei einem Fabrikanten ein Darlehen von 3000 Mark aufgenommen.
Im Laufe der Jahre hat sich aus dem Gartenbauverein, der eine Fläche von rund 7000m² bewirtschaftete, eine Kleingartensparte entwickelt.
Die Vergrößerung der Anlage erfolgte nach dem 2. Weltkrieg mit Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Max Küchler.
1923
Es wurde die Anschaffung eines Protokollbuches, die Erhebung von 500 Mark Vereinssteuer ab 1. Juni 1923 beschlossen. Verhandlungen betr. Übernahme des Schulgrundstückes werden geführt.
1924
Ab 1. Januar 1924 sollen 20 Pfennige Vereinssteuer pro Monat und ein Pachtzins von 1 Pfennig pro m² erhoben werden. Die Statuten, wie in Lößnitz werden angenommen, eine Haftpflichtversicherung wird abgeschlossen. 2 Gartenwarte werden gewählt.
1925
Abschluß eines Pachtvertrags mit Paul Pöschman über ein 7000m² großes landwirtschaftliches Grundstück für 15 Jahre bis 1. Oktober 1940. Das gesamte Grundstück wird umgepflügt. Der Bau eines Holzzaunes und der Bezug einer Gartenzeitung für den Verein wurden beschlossen. Garteninteressenten aus Streitwald können aufgenommen werden.
1926
Kauf des Pachtgrundstücks wird erwogen. Anteilsscheine für Zaunbau werden ausgegeben. 4 Pflichtstunden je Mitglied werden festgelegt, jedes Mitglied hat 1 Woche Schließdienst der Gartentüren zu übernehmen. Zwischen den Gärten sind Zäune zu bauen. Kurt Köhler wird zum stellv. Schriftführer gewählt.
1927
Der Kaufvertrag über das 7000m² große Grundstück wird mit Paul Pöschmann abgeschlossen. Der m² kostet 46 Pfennige. Eintragung beim Gericht erfolgt am 24. Juni 1927. Ein Dahrlehen von 3000 Mark zu 6% Zinsen wird aufgenommen. Der Spielplatz soll vorgerichtet und der Teich in Ordnung gebracht werden.Die Verbands- und Vereinssteuer wird auf 35 Pfennige pro Monat erhöht. Der Vorstand kann 5 Mark ohne Beschluß verausgaben. Im Novermber 1927 erhält der Gartenbauverein den Namen "Erholung".
1928
Die Gartenordnung wird bekannt gegeben. Tauben sind vom 1. Mai bis 31. August einzusperren. Hühner sind im eigenen Garten sicher unterzubringen.
Ein Kränzchen wurde am 28. Januar 1928 durchgeführt. Der Reingewinn betrug 39,75 Mark. Stacheldrahtumzäunung wird angeregt.
Das erste Gartenfest wird am 12. August 1928 durchgeführt und zwar mit Lampionumzug, Kletterstangen, Kasperletheater. Der Eintritt beträgt 15 Pfennige. Das Festabzeichen kostet 20 Pfennige.
Das Gartenfest kann als gelungen bezeichnet werden. Die Einnahmen betrugen 2350,61 Mark, die Ausgaben 1608,03 Mark, sodass ein Reingewinn von 742,58 Mark zu verzeichnen war.
1929
Es werden Wasserfragen, Lichtleitungsfragen, Kauf von Baumaterial für 250 Mark, Verunreinigung der Gärten, gemeinsame Bestellung von Torfmull, Erhöhung der Stammanteile von 20 Mark auf 100 Mark, Teichverpaachtung an Max Richter, Beitritt zu einer Versicherung, Pflichtstunden per Jahr 10 Stunden und per Stunde 50 Pfennig bei Nichtleistung behandelt. Im Juli wird das 2. Gartenfest durchgeführt. Zur Beleuchtung der Wege werden 5 Sturmlaternen beschafft.
1930
Es wird die Anschaffung einer grün/roten Flagge, die Bestellung von Nistkästen, das Anbringen von Läden am Bierzelt (wegen Aufbewahrung von Vereinsinventar) beschlossen. Dem Turnverein Affalter werden zum 40-jährigen Bestehen 10 Mark, dem Brüderverein (Garten) Schwarzenberg-Neuwelt (Notlage) 3 Mark gespendet. Das 3. Gartenfest wurde vom 2.-4. August 1930 nach Genehmigung vom Rat der Gemeinde und der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, wie 1929, durchgefürt. Das Gartenfest erbrachte einen Reingewinn von 269,42 Mark. Weiter wurde die Zuteilung von Wasser auf Vereinskosten, das Betreten der Anlage von Kindern ohne Erwachsene behandelt. Zum Schlachtfest am 22. November wurden aus der Vereinskasse 100 Mark zur Verfügung gestellt. Jedes Mitglied hatte am Wellfleischschneiden teilzunehmen.
1931
Es wird der gemeinsames Bezug von Deckreisig, die Schäden an den Rispensträuchern durch Sperlinge und Amseln, Wasserfragen, Kündigung der Mitgliedschaft in der Landw. Genossenschaft behandelt. Betr. Bürgschaftsstock für Verband wird beschlossen 1 Mark pro Mitglied an den Verband abzuführen.
1932-1940
In diesen Jahren wurden gemäß der Protokolle nicht besondere Probleme behandelt.
Ab 1. Juni 1932 wird die Vereinssteuer von 35 Pfennig auf 25 Pfennig gesenkt. Der Pachtpreis wurde pro m² und Jahr auf 2 Pfennige festgelegt.
6 Pflichtstunden sind pro Jahr zu leisten.
Die Haftpflichtversicherung wird wegen unnötiger Kassenbelastung gekündigt. Zur Gründungsfeier des Gesangsvereins Neukirchner werden 10 Mark geschenkt.
Nach einem Schreiben des Landesverbandes vom April 1933 dürfen eingetragene Mitglieder der SPD und KPD keine Ämter im Verein bekleiden. Eine schwarz-weiß-rote Flagge mit Hakenkreuz muß angeschafft werden.
Die Kleintierhaltung in der Anlage, sowie Beschädigung der Gärten durch Kinder, Fragen der Obstsorten, einheitlicher Anstrich der Lauben
und der Pflichtbesuch von Veranstaltungen wird behandelt. Mitglieder die sich den Anordnungen der Stadtgruppe nicht fügen, haben kein Anrecht auf ein Gartengrundstück.
Bei Nichtteilnahme an Veranstaltungen ist eine Entschuldigung vorzubringen. Die Hasenplage ist wieder groß gewesen, viel Schaden. Der Gartenpachtpreis wird von 2 auf 3 Pfennige pro m²
erhöht, damit das Schuldenkonto getilgt werden kann. 1936 soll der Pachtpreis pro m² auf 4 Pfennige erhöht werden.
Im März 1937 wird ein Kameradschaftsabend durchgeführt.
Anteilsscheine hierzu werden ausgegeben. Bei Nichtleistung der Pflichtstunden werden strafrechtlicher Maßnahmen ergriffen, jedes Mitglied ist für die Instandhaltung des Gartens verantwortlich. Die Anteilsscheine werden bei den Mitgliedern, die am Bratwurstessen teilgenommen haben, um die Hälfe entwertet.
Zur Jahreshauptversammlung 1938 erfolgt die Entlastung des Kassierers durch den Revisionsbeamten der Stadtgruppe; das 15jährige Bestehen des Vereins wird begangen; neue Satzungen werden eingeführt.
1939 erfolgt eine gemeinsame Fahrt nach Böhmen; die Entrümpelung der Gärten und die Schädlingsbekämpfung an den Obstbäumen wird behandelt, die Gemeinnützigkeit des Vereins wird betont.
1940 wird die gemeinsame Saatgutbestellung und die Werbung neuer Mitglieder beschlossen und auf die Anteilsscheine werden 5 Mark zurück erstattet.
Schäden, die durch Rauhreif, Frost, Bruch und Hasenfraß entstehen, sollen in die Versicherung aufgenommen werden.
Die neue Vereinsordnung- u. Satzung wird bekanntgegeben. Die Verunreinigung des Vereinsplatzes durch Sträucher und Unkraut wird kritisiert.
1941-1945
Eine Bude muss gebaut werden für die Heuunterbringung und für den Zaunbau zwischen den Gärten muss jeder selbst aufkommen. Walter Becher wird zum Kleintierwart bestimmt. In der Hauptversammlung am 21. März 1942 wird ein Überblick über das Kriegsjahr und seine Nöte gegeben und in der Hauptversammlung am 6. Februar 1943 wird über eine Beerenobstspende für Lazerette gesprochen, eine Fachgruppe für Kaninchenhalter wird gegründet; sie besteht aus 12 Mitgliedern; Es sollen nur reinrassige Tiere gehalten werden, zwecks Gewinnung von Pelzwesten für die Kriegsflieger. Im Leistungskampf der Kleingärtner wird Martin Decker ausgezeichnet. Auf die Hypothek wurde wieder abgezahlt. Ab 1. Januar 1944 soll der Pacht herabgesetzt werden. Für das Lazerett wurden 36kg Beeren gespendet. Zur Hauptversammlung am 8. Januar 1944 waren 12 Mitglieder anwesend. Das Kapital-Darlehen von Br. Neukirchner über 3000,-- Mark wurde zurückgezahlt und die Hypothek gelöscht. Es wurde der Notwohnungsbau für Kriegsgeschädigte behandelt. Eine Erweiterung der Gartenanlage wurde vorläufig zurück gestellt. Martin Decker wurde zum Vereinsführer bestimmt. Die Laubenbesitzer können Bezugsmarken für Petroleum und Spiritus erhalten. Ein Wehrschießen soll stattfinden. Düngemittel und Torfmull sollen wieder zur Verfügung gestellt werden.
1945-1950
"Und neues Leben blüht aus den Ruinen"
Der II. Weltkrieg war endlich zu Ende.
Unsagbares Leid, Ruinen und Schäden an Leib und Seele hatte er gebracht.
Die Lebensmittel waren ganz knapp, manche wußten nicht, wie sie sich und ihre Kinder ernähren sollten.
Getreideschrot-, Kleie- und Zudelsuppe und zur Abwechslung Pilzkotletts, waren die Hauptnahrungsmittel.
Am 23. Juni 1945 wurde die erste Mitgliederversammlung nach dem Krieg durchgeführt. Vom sogenannten "Antifa-Ausschuß" waren Bürgermeister Max Küchler und Hermann Bertram anwesend. Es werden Neuwahlen, Gartenbegehung und Grundstücksverpachtung und Anlagenerweiterung behandelt.
Die Vergrößerung der Gartenanlage wird von vielen Bürgern gewünscht, damit sie sich zur Verbesserung der Ernährungslage selbst Kartoffeln usw. anbauen können.
Zur Vorstandssitzung am 12. Januar 1946 stellt der Rat der Gemeinde für Kleingärten Grundstücke zur Verfügung, ein Pachtvertrag wurde abgeschlossen.
Die Kleingartenanlage "Sportplatz" Streitwald ist vom 1. Oktober 1945 bis 30. September 1954 im Pachtvertrag inbegriffen.
Am 14. März 1946 wird in der Vorstandssitzung bekannt gegeben, dass gemäß Befehl der SMAD betr. Kleingartenwesen, das ganze Vermögen und alle Rechte des Kleingartenvereins "Erholung" an die Gemeinde Affalter übergeben wird.
Die ordentliche Mitgliederversammlung am 14. Mai 1946 wird vom Bürgermeister Küchler eröffnet und übergibt die Versammlungsleitung dem Gf. Ernst Bachmann.
Es wird der Pachtvertrag, der Quadratmeterpreis, das ein Haushaltplan an die Gemeinde eingereicht werden muß, das die Durchführung von Bauarbeiten notwendig ist
bekannt gegeben. An die Mitglieder wird zur fleißigen Mitarbeit appeliert, damit eine schöne Gartenanlage entsteht. Es wird über Wasserbeschaffung, bahnwassergraben und Wegefragen diskutiert.
Zur Versammlung im Sep. 1947 wird gefordert, dass eine gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit zu hegen und zu pflegen ist. Abschriften der Protokolle müssen an den Rat der Gemeinde Affalter eingereicht werden.
Am 26. März 1948 erfolgte eine sogenannte Neugründungsversammlung, die von Ernst Bachmann als Beauftragten des Rates der Gemeinde geleitet wird.
Es wird Gemeinnützichkeit des Gartenbauvereins betont und daß sich die Gemeindevertretung zum Wohle der Kleingartenbewegung einsetzen wird.
Zur Generalversammlung am 5. Sep. 1948 wird bekannt gegeben, dass der Gartenbauverein "Erholung" 25 Jahre besteht, dass die Gemeinde die 1945 eingezogenen Kassenbücher zurückgibt
und daß der Kassenbestand und die laufenden Einnahmen der Gemeindekasse zufließen.
Am 19. Nov. 1949 wird ein Ortsvorstand des Kleingartenwesens gebildet, es wird das zum Teil flaue Verhalten mancher Kleingärtner kritisiert, die mißliche
Notlage der Ernährung 1945-1948 wird behandelt und daß die Einwohner Zuteilung von Boden wünschten, damit sie ihre Ernährung etwas verbessern konnten
und außerdem wurde die Rückerstattung des eingezogenen Vermögens gefordert.
Am 19. Februar 1950 wird der Pachtvertrag zwischen dem Rat der Gemeinde und dem Gartenbauverein "Erholung" bekannt gegeben.
Der Rat stellt "Erholung" zur Verfügung: Grundstück Nr. 1 über 9060m² und Grundstück nr. 2 über 6566m². Insgesammt 15626m².
Es erfolgt einstimmige Annahme des Pachtvertrages. Vom Rat der Gemeinde werden an "Erholung" zurückgegeben: 231,52 Mark und 1318,23 Mark.
Zur außerordentlichen Generalversammlung am 7. Mai 1950 wird die FDGB-Satzung für Kleingartenhilfe und die Zeitungsbestellung "Der Kleingärtner" behandelt, der Vorsstand wird beauftragt,Unstimmigkeiten und Verstöße gegen die Gartenordnung zu regeln.
Es wird nicht mehr vom Gartenbauverein, sondern von der Ortsuntergruppe gesprochen und derr Ausdruck "Sparte" wird gebraucht.
1951-1955
In den Jahren 1951-1952 wurden der Bezug von Düngemitteln von der Landwirtschaftlichen Genossenschafft gegen Ausweis des Gemeinderates, Versicherungsfragen, Bestellung von Gartengießkannen,
Bezug von Spanlatten und Nägeln, Kartoffelkäferaktion in der Anlage, Besendiebstahl in der Anlage,
Mitwirkung bei der Erstellung eines Mustergartens in der Ausstellungshalle
Schädlingsbekämpfung, Teilnahme am Sportplatzbau behandelt. Die Beurteilung der Gartenbegehung seitens der Kreisorganisation und das der Anbau von
Kartoffeln und Futterpflanzen in der Anlage unerwünscht sei, wird stark kritisiert.
Am 24 Febr. 1952 soll ein gemütliches Beisammensein durchgeführt werden. Zum "Tag des Kindes" werden 30 Mark an Gemeinde gezahlt. Ende 1952/Anfang 1953 wird die Frage der Kleingartenanlage "Sportplatz",
welche 40x40m groß ist, im Ortsteil Streitwald akut. Da Affalter ein Schwerpunkt der Landwirtschaft ist, soll heir eine Maschinen-Ausleih-Station errichtet werden.
Der Rat der Gemeinde wird Ersatzgelände für die Kleingärtner zur Verfügung stellen und eine Entschädigung für das Gartenland befürworten.
Nach Festlegung der Fläche für die geplanten M.-A.-S. Häuser, soll das restliche freie Land verteilt werden. Der Kleingartenverein, Siedlerverein und Kleintierhalterverein sollen zu einem Verein zusammengelegt werden.
Ein Ortsvorstand und ein Kassierer soll für alle 3 Sparten demnächst gewählt werden. Die Kleintierhalter bekommen Futter für Hühner zugeteilt.
Das 30-jährige Bestehen der Gartenanlage soll im August 1953, verbunden mit einer Blumenschau, festlich begangen werden. 15 Pflichtstunden sind bis Ende April zu leisten.
Am 26. Sept. 1953 wird ein Groß-Arbeitseinsatz auf dem Sportplatz durchgeführt. Auf Vorschlag von Bürgermeister Küchler wird der "Wetzel-Garten" dem Gf. Hauschild zugesprochen.
Es wird ein Ausschuß zur Erledigung der Vorarbeiten für die Ausstellung gebildet. Der Abschluß eines Pachtvertrags mit Einschluß des Ersatzlandes für die Streitwalder Gartenfreunde
wird nötig und 1053,05 Mark sollen als Schadensersatz an diese ausgezahlt werden. Der schlechte Zustand mancher Gärten wird kritisiert.
Im Jahre 1954 schlägt der Gastwirt M. Pöschmann seinen Wirtshausgarten zur Abhaltung eines Gartenfestes vor, da der Sparte dann weniger Unkosten entstehen würden.
Das Grundstück um den Teich soll eingeebnet werden. Zur Herstellung von Gartensäulen werden 10Zt. Zement gekauft. Die Blumenschau an der sich die Sparte beteiligte war eine gute Sache und wurde als gelungen bezeichnet.
Vom Reinertrag wurden der Volkssolodarität und der Kapelle je 25 Mark übergeben.
1955 wurden Obstbaumschädlingsbekämpfung. Teichfragen und Fragen der Wegebegradigung behandelt. Der Rat der Gemeinde liefert Zaunsäulen.
Herr Kirschner zeigt 3 Filme über Obstbaumveredlung und Baumschnitt. Von der Düngemittelzuteilung wurde wenig Gebrauch gemacht. Fragen des Abfallwassers aus den M-J-S Häusern spielen immer eine gewisse Rolle. Beim Straßenbau soll diese Problem bereinigt werden.
Am 1. Oktober 1955 wird festgelegt, dass Gärten nur an Ortseinwohner vergeben werden.
1956-1959
1956 wird erstmals öffentlich der Bau eines Gartenheim behandelt und dass zur Zeit ein Bau wegen zu hoher Kosten und Materialschwierigkeiten nicht möglich sei. G. Hauschild hält einen Vortrag über richtige Düngung.
Der verfallene Schuppen soll neu aufgebaut werden. In einem Kurzreferat der G.H. wird erklärt, dass in den Sparten mehr Politik getrieben werden müsste,
denn auch Kleingärtner und Kleintierzüchter, könnten zur Hebung des Wirtschaftsstandards beitragen.
Gärten sollen künftig mindestens 400m² groß sein. Verlegung des Zugangsweges von Streitwald.
Gf. Schwegler hält einen Filmvortrag: "Das schöne Erzgebirge".
Es sind 5 Bewerber für Gärten vorhanden, aber nur 2 freie Gärten stehen zur Verfügung. Am 29./30. Sept. soll eine Kreisblumenschau in der Ausstellungshalle durchgeführt werden.
Am 18.08.1956 ist man grundsätzlich dafür, ein Heim zu bauen, Standort noch unklar, evtl. im "hinteren Garten", Kalk, Torfmull und Gartengeräte werden von der BHG angeboten, Gartenauf- und Übergaben werden behandelt.
Bei der Leistungsschau erhielt die Sparte einen Bildwerfer und einen Entsafter.
Für den geplanten Heimbau liegen noch keine Zeichnung und Kostenanschlag vor. Pachtpreisfragen, betr. Alt- und Neugärten sind Diskussionsgrundlage. 1 Pfennig für alt und 3 Pfennig für Nachfolger.
Die Winterspritzung wird 1957 den MTS übertragen, die Taubenhaltung in der Anlage muss eingestellt werden und der Fußballsport am MTS-Gelände soll untersagt werden, da Schäden in den Gärten der Anlage.
Vom Amtsgericht Aue ist betr. der Flurstücke 308 u. 309 Bescheid eingegangen, die Belastungen in Abt. II und III sind zu löschen.
Bürgermeister Küchler erklärt, dass lt. Gesetz keine Sparte Eigentum an Grund und Boden haben darf und dass bei 3 Pfennig Pacht pro m², die Sparte keine Reparaturkosten für Zaun zu tragen habe und spricht über die Beschleunigung längs des Zaunes.
Die Enteignung des Grundstückes Blatt 160 per 1. Oktober 1957 wird bekanntgegeben.
Pacht für 6800m² ab 1. Oktober 1957 an den Rat der Gemeinde zu entrichten. Am 19. Oktober wird ein Winzerfest von beiden Ortssparten in der Ausstellungshalle durchgeführt, welches gut gelang.
Für nichtgeleistete Pflichtstunden sind künftig 1 Mark pro Stunde zu zahlen.
Zur Jahreshauptversammlung am 15. Februar 1958 wird berichtet, dass 810 freie Stunden im N.A.W. geleistet wurden und dass 10 Gartenfreunde die Aufbaunadel in Bronze, 2 Gartenfreunde diese in Silber und 1 Gartenfreund in Gold erhielten.
Die Mitgliederzahl betrug 83 Gartenfreunde. Es wird die Enteignung der 6800m² kritisiert, sie sei nicht rechtsgültig. Die Kosten für den Bau eines Geräteschuppens, die Ausgabe von Anteilsscheinen von 50 / 25 Mark werden erläutert und dass das Grundstück am
Teich von der Sparte bepflanzt und gepflegt werden soll. Gfr. Junghans hält einen Vortrag über "Erdbeeren".
Vom Rat des Kreises wurde die Grundstücks-Enteignung als rechtsgültig erklärt. Die Umbau-Kosten des Schuppens von Finsterbusch sollten 10.000,-- Mark betragen Die Finanzierung soll auf freiwilliger Basis erfolgen.
Die Anlage soll Licht und Wasser erhalten und das Grundstück zwischen der Gartenanlage und der Böschung MTS-Häuser wird als Zugang zu oberen Anlage zur Verfügung gestellt.
Am 19. Juli 1958 wurde der Bau des Gartenheims einstimmig beschlossen.
Der Rat der Gemeinde Affalter will den Heimbau unterstützen. Ein Gartenfreund stellt 3000 Mark als Darlehn für den Heimbau zur Verfügung. Der Kreisverband lehnt ein Darlehen zum Heimbau ab.
Die Finanzierung des Baues bereitet Sorgen. Der Wasseranschluß sei erst nach Vergrößerung der Hochbehälter möglich. Für die Inneneinrichtung des Heimes werden 22 Mark gesammelt.
Am 30. August 1959 wird im neuen Gartenheim die erste Versammlung durchgeführt. Ernst Bachmann wird als Heimwart eingesetzt. Die Ausschankgenehmigung war erteilt worden.
Nach einer internen Heimfeier am 26. September 1959 erfolgte am 4.Oktober 1959 die offizielle Einweihung und Freigabe für den öffentlichen Verkehr durch den Gfr. Hauschild.
Gfr. Erich Junghans berichtet über seine Teilnahme am Lehrgang für Obstbau in Radebeul und Gfr. Schwegler zeigt einen Dia-Vortrag vom Heimbau, vom Erzgebirge und Schwaben.
Es erfolgen 31 Auszeichnungen für Leistungen Arbeiten im N.A.W.